Gutachter vs. Schornsteinfeger - Finanzverwaltung konkretisiert steuerlich begünstigte DienstleistungenDie Finanzverwaltung hat das Anwendungsschreiben zu § 35a EStG überarbeitet. In der Neufassung vom 10.01.2014 konkretisiert das Bundesministerium der Finanzen (BMF) u. a. seine Rechtsauffassung zur Behandlung von Aufwendungen für Gutachtertätigkeiten. Demnach können Steuerpflichtige für die Inanspruchnahme eines Gutachters keine SteuerermäÃigung i. S. des § 35a EStG beanspruchen, da es sich hierbei weder um eine haushaltsnahe Dienstleistung noch um eine Handwerkerleistung handelt. Folgende Leistungen sind - so das BMF - daher grundsätzlich nicht nach § 35a EStG begünstigt:
Dies gilt auch, wenn diese Leistungen von einem Schornsteinfeger bzw. Kaminkehrer durchgeführt werden. Weiterhin begünstigte MaÃnahmen stellen hingegen Schornstein-Kehrarbeiten sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten dar. Die überarbeitete Aufzählung begünstigter und nicht begünstigter haushaltsnaher Dienstleistungen und Handwerkerleistungen kann der Anlage 1 zum neu gefassten Anwendungsschreiben entnommen werden. Darin wird nunmehr u. a. auch die MaÃnahme "Dichtheitsprüfung von Abwasseranlagen" ausdrücklich als nicht begünstigte Leistung aufgeführt. Die Frage, inwiefern es sich hierbei tatsächlich um eine nicht begünstigte, der Gutachtertätigkeit vergleichbare MaÃnahme bzw. um eine berücksichtigungsfähige Handwerkerleistung handelt, liegt derzeit dem BFH zur Klärung vor (Az. VI R 1/13). Vereinfachungsregelung bis VZ 2013 berücksichtigen Bis einschlieÃlich Veranlagungszeitraum (VZ) 2013 dürfen begünstigte und nicht begünstigte Leistungen von Kaminkehrern und/oder Schornsteinfegern im Rahmen der Einkommensteuererklärung noch in einer Summe als einheitliche begünstigte Handwerkerleistung geltend gemacht werden. Zu beachten ab VZ 2014: Rechnungsbeträge aufteilen Seit 01.01.2014 müssen die abzurechnenden Beträge nunmehr in Kehr- und Prüfungsarbeiten aufgeteilt und in der Rechnung getrennt ausgewiesen bzw. alternativ getrennt abgerechnet werden. Anderenfalls lehnt die Finanzverwaltung die Bewilligung der SteuerermäÃigung insgesamt ab. Diese Ãnderung gilt auch für Abrechnungen in 2014, die ggf. noch das Jahr 2013 betreffen, da für die Inanspruchnahme der SteuerermäÃigung der Veranlagungszeitraum der Zahlung maÃgeblich ist. Keine SteuerermäÃigung bei Barzahlung Ãberdies sollten Handwerkerrechnungen weiterhin unter Einbindung eines Kreditinstituts regelmäÃig durch Ãberweisung bzw. Abbuchung mittels Einzugsermächtigung beglichen werden. Der BFH bestätigte zuletzt in seinem Beschluss vom 30.7.2013 (VI B 31/13), dass die begehrte SteuerermäÃigung bei Barzahlung - mangels Erfüllen der formellen Voraussetzungen - (ausnahmslos) nicht in Betracht kommt. (Auszug aus einer Pressemitteilung des Deutschen Steuerberaterverbandes e. V.) |